Ausgleich in letzter Sekunde in einer torreichen Partie
Die Serie der „Nordpfälzer Wölfinnen“ geht weiter. Zum fünften Mal in Folge blieb das Team ungeschlagen. Aber diesmal war es ganz knapp. Die HR-Herren kassierten derweil eine zu erwartende Niederlage.
33:33 (17:19) endete das Gastspiel der Frauenmannschaft der Handball-Region (HR) Göllheim/Eisenberg/Asselheim/Kindenheim in der Bezirksoberliga bei der TS Rodalben II. Alina Herrmann sicherte mit der Schlusssirene ihrem Team einen Zähler. Die Oberliga-Herren fuhren dagegen von ihrem Auswärtsspiel beim HLZ Friesenheim/Hochdorf III ohne Punkte nach Hause. Sie unterlagen dem Tabellenzweiten deutlich mit 26:46 (10:22).
Punktgewinn oder Punktverlust? Diese Frage stellt sich zwangsläufig, wenn im Handball ein Spiel unentschieden endet. Für HR-Trainer Daniel Griebe war diese Frage sehr leicht zu beantworten: „Nach dem Spielverlauf ganz klar ein Punktgewinn“, meinte er und spricht von einem „Sieg der Moral“. Denn lange Zeit sah es nicht so aus, als ob die „Nordpfälzer Wölfinnen“ eine Woche nach dem Sieg gegen den ungeschlagenen Tabellenführer etwas Zählbares beim Vorletzten mitnehmen könnten. 14 Minuten vor dem Ende führten die Gastgeberinnen nämlich noch mit 30:25.
Aufholjagd in der Schlussviertelstunde
Dabei waren die HR-Damen gut ins Spiel gekommen, führten 8:5, später 14:11. Doch dann stockte das HR-Spiel, während Rodalben II nie aufgab und das Spiel drehte. „Es war klar, dass es ein ganz schweres Spiel wird. Samstagabend 20 Uhr, weite Anreise, dazu ein Gegner, dessen Tabellenplatz nicht das Leistungsvermögen des Teams widerspiegelt“, sagte Griebe, dessen Team in der Schlussviertelstunde eine Aufholjagd startete. Mit nur drei Gegentreffern in dieser Zeit stand die Abwehr deutlich stabiler. Auch im Angriff lief es plötzlich rund. Fünf Tore in Serie brachten den „Wölfinnen“ den Ausgleich.
Es blieb spannend bis zum Schluss. Rodalben führte mit einem Tor, und die HR hatte wenige Sekunden vor Schluss den Ball. Mit dem Schlusspfiff traf dann die stark aufspielende Alina Herrmann mit ihrem achten Treffer zum vielumjubelten Ausgleich im bisher torreichsten Spiel der gesamten Bezirksoberliga. „Ich bin zufrieden. Im Moment läuft es bei uns ziemlich gut“, meinte Daniel Griebe nach dem fünften Spiel seines Teams ohne Niederlage.
Nichts zu holen für die „Nordpfälzer Wölfe“
Für die „Nordpfälzer Wölfe“ war es in Friesenheim das erwartet schwere Spiel, bei dem es nichts zu holen gab. Schon nach sieben Minuten sah sich der verletzte Spielmacher Dimitri Kerber, der wieder in die Trainerrolle schlüpfte, veranlasst, eine Auszeit zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt führte Friesenheim-Hochdorf schon mit 7:1. Die Auszeit erfüllte allerdings nicht ihren Zweck. Die HR konnte den Hausherren wenig entgegensetzen. Zehn Minuten nach der Auszeit stand es 14:3 für die Heimmannschaft.
„Wir hatten Probleme mit der offensiven Abwehr. Dadurch wurden wir gezwungen, zu früh eine Aktion zu starten“, benennt Kerber die Schwierigkeiten in der Anfangsphase. Auch wenn schon beim Seitenwechsel und einem Rückstand von zehn Toren die Partie zugunsten des Tabellenzweiten entschieden war, steckten die „Wölfe“ nicht auf. „Nach der Pause standen wir in der Abwehr stabiler und haben das HLZ auch zu Fehlern gezwungen“, lobte Kerber seine Kameraden für die beste Phase im Spiel, in der der Rückstand konstant gehalten werden konnte. „In der Schlussviertelstunde war uns anzumerken, dass wir müde wurden“, stellte Kerber fest. Die Gastgeber, die auch die stärkere Bank hatten, nutzten das gnadenlos aus und sorgten letztlich für eine deutliche Niederlage der HR.
So spielten sie
HR-Damen: Walter - Klag 9/2, Herrmann 8, Kohlmann 4, Wrobbel 4, Setzer 3, Seibert 3/1, Geiger 1, Schwarz 1, Heydari, Dietz.
HR-Herren: Steinmetz, Griebe - Heinz 7/4, Neiß 5, Samuel Boger 4, Burton 3, Nitz 3, Springer 2, Cappel 1, Leon Boger 1, Seibert, Franck, Junghanß.
Text: Michael Hehn
Foto: Robert Paul