DAVID KLIMA LOBT DIE TEAMKOLLEGEN
HANDBALL Die SG Auerbach/Pegnitz erarbeitet sich mit Geduld einen klaren Sieg beim HSC Bad Neustadt.
Harald Weidmann
„Aus zwei mach Vier!“ Mit dieser Parole könnte man die Aussagen von David Klima nach dem klaren 36:30-Sieg der SG Auerbach/Pegnitz beim HSC Bad Neustadt in der Handball-Oberliga überschreiben. „Wenn ich sagen sollte, wem wir den Sieg verdanken, fallen mir zwei Namen ein: Ralph Weiss und Jan Rohrbach“, sagte Klima. Damit sah er seine eigene Leistung trotz zehn Toren als weniger entscheidend an und verwies auf Mitspieler, deren Statistiken nicht so auffällig aussehen.
Wie schon häufiger in der Saison fand die SG nur zäh ins Spiel. Die „Rotmilane“ dagegen begannen stark, gingen mit 3:0 in Führung und ließen sich auch vom ersten Aufbäumen der SG nicht aufhalten. Trotz fünf unbeantworteter Tore der Blau-Weißen und eines kurzzeitigen Rückstands (3:5) zeigte sich der HSC unbeeindruckt und legte bis zur 15. Minute seinerseits viermal den Ball ins gegnerische Netz. „Hätte Ralle (Weiss) nicht so konsequent und aggressiv in der Abwehrmitte gearbeitet, wäre unser Rückstand vermutlich höher ausgefallen und wir hätten viel mehr Energie gebraucht, um dran zu bleiben“, erklärte Klima.
So jedoch entwickelte sich bis zur Pause ein Spiel auf Augenhöhe, das die gut gefüllte Halle bei bester Stimmung hielt. Der HSC legte einen Treffer vor, Blau-Weiß antwortete, erzielte selbst zwei Tore, nur um gleich darauf wieder den Ausgleich hinzunehmen. Nachdem beim Stand von 16:16 die Seiten gewechselt worden waren, dauerte es etwas mehr als drei Minuten, bis Maxim Pankraz in unnachahmlicher Weise den Torreigen der zweiten Hälfte eröffnete.
„Ich weiß nicht, wie Maxim diese Bewegung hinbekommt“, staunte David Klima über die Eins-gegen-Eins-Fähigkeiten seines Kollegen. „Er war wieder bärenstark und hat mit sieben Toren einen großen Beitrag geleistet.“
Damit hob der Auerbacher bereits den Dritten aus der guten Mannschaftsleistung hervor. Im gleichen Atemzug erwähnte er Franz Lux, der die gleiche Zahl an Treffern aufwies wie Klima. „Luxi hat seine Schnelligkeit voll genutzt und für einfache und wichtige Tore gesorgt.“ Die Blau-Weißen hatten das Ruder des Spiels übernommen. Nun musste der HSC immer wieder für den Ausgleich sorgen, was ihm letztmals in der 41. Minute gelang (21:21).
Noch ließen sich die Unterfranken zwar nicht endgültig abschütteln, doch es zeigten sich erste Ermüdungserscheinungen. Trainer Michal Panfil (41), der als Linkshänder Arsenii Kandaliuk auf Halbrechts ersetzte und fast die gesamte Spielzeit auf dem Feld war, hatte den Gästen zwar einige Probleme mit Schlagwurf-Toren bereitet, musste aber der langen Einsatzzeit Tribut zollen. Ähnlich erging es Diego Alves und Nikola Egic, die ebenfalls kaum Pausen hatten nehmen können.
Die Uhr zeigte die 48. Minute und die SG lag mit einem Tor in Front (25:26), als der HSC eine folgenschwere Strafzeit hinnehmen musste. Die Gäste witterten ihre Chance, nutzten die Schwächung des Gegners sowie einige in der Abwehr eroberte Bälle und bauten innerhalb von drei Minuten ihre Führung auf vier Tore aus (25:29). Ein Vorsprung, den die Gastgeber nicht mehr egalisieren konnten. Blau-Weiß kontrollierte das Spiel und ließ den Gegner nicht mehr näher als auf zwei Tore herankommen.
Hatte Ralph Weiss zunächst vor allem defensiv geglänzt, erzielte er in dieser Schlussphase selbst drei wichtige Tore und krönte damit eine sehr gute Leistung. Den letzten Treffer der Partie erzielte Franz Lux, nicht jedoch bevor sich Jan Rohrbach doch noch in die Liste eintrug.
„Jan hat zwar nur ein Tor selbst erzielt“, so David Klima über den 17-Jährigen, „viel wichtiger war aber, dass er immer wieder für Torgefahr gesorgt, Strafwürfe gezogen und seine Mitspieler ein ums andere Mal in aussichtsreiche Position gebracht hat. Würden im Spielberichtsbogen die Assists aufgeführt, würde er die Liste mit Vorsprung anführen.“
Ein erneut spielfreies Wochenende gibt der SG nach diesem wichtigen Sieg zwei Wochen Zeit, sich auf die harzfreie Auswärtspartie am 23. November bei der SG Helmbrechts/Münchberg vorzubereiten.