Dominant, wenn es darauf ankam
Die SG Auerbach/Pegnitz festigt mit einem glanzlosen Sieg beim Schlusslicht ihre Position im vorderen Feld.
Harald Weidmann
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Es war kein Handball-Leckerbissen, den die Zuschauer am Samstag in der Echinger Dreifachturnhalle geboten bekamen. „Der Tag war heute keine Glanzleistung von allen Seiten“ sagte auch SG-Anführer David Klima rückblickend und meinte damit sowohl das eigene wie das Heimteam, aber auch das Schiedsrichtergespann. „Allerdings haben wir in den entscheidenden Phasen die besseren Entscheidungen getroffen.“
Zumindest konnte man von Beginn an die Rollen der beiden Kontrahenten erkennen. Die SG Auerbach/Pegnitz als favorisiertes Team übernahm früh die Kontrolle, erzielte das erste Tor des Spiels und gab die Führungsrolle nach dem 1:2 in der dritten Minute bis zur Schlusssirene nicht mehr ab. „Wir hatten zu Beginn einen guten Start in der Offensive, haben allerdings zeitweise zu leichte Tore über die Zweite Welle zugelassen“ analysierte David Klima. Ein wichtiger Faktor war für ihn die Leistung der Torhüter. „Sie waren besonders in der ersten Halbzeit und in den letzten zehn Minuten des Spiels eine entscheidende Stütze.“ Aufbauend auf die gute Leistung der Torleute, setzten sich die Gäste bis zur siebten Minute auf 6:3 ab und erzwangen die erste Auszeit Echings. In der Folge ließen sich die Oberbayern nicht endgültig abschütteln und hielten durch die angesprochenen schnellen Tore bis zur 20. Minute den Anschluss (9:10). Fast auf die Sekunde zehn Minuten später jedoch war die Vorentscheidung gefallen, denn Blau-Weiß hatte trotz einer zwischenzeitlichen Zeitstrafe gegen Johannes Förster einen Zwischenspurt mit 6:1-Toren eingelegt und damit die Tür zum Auswärtssieg weit aufgestoßen. Eching erzielte zwar den Halbzeitstand von 11:16, erholte sich jedoch in der zweiten Hälfte nicht mehr von diesem Schlag. Auerbach/Pegnitz ließ das Heimteam nicht mehr ins Spiel zurück, kontrollierte Ball und Gegner und hielt seinen Vorsprung konstant bei fünf bis sechs Toren.
Einzig Simon Pfannes und sein Bruder Felix konnten die Echinger Fahnen einigermaßen hochhalten und ein noch deutlicheres Ergebnis verhindern. Am Ende hatten sie 13 von insgesamt 28 SC-Toren erzielt. Erfreulich bei den Gästen war die Trefferquote von außen. Thomas Raß (5 Tore), Franz Lux (4 Tore), Tizian Podlech und Simon Fleischer (je 1 Tor) wurden von ihren Kollegen häufig eingesetzt und trugen sich entsprechend oft in die Torschützenliste ein. „Wir waren über das ganze Spiel dominant mit einer sehr guten Außenquote und Kreisleistung“ so David Klima. Zudem verwies er darauf, dass man trotz ungeharztem Ball gut zurechtkam und Dominanz ausstrahlte. „Das hat schon während der Woche im Training sehr gut geklappt, weshalb wir unser Spiel auch ohne Harz umsetzen konnten.“ Ein Highlight für das gesamte Team war der erste Treffer im Männerbereich für Johannes Liebig, als er in der 40. Minute zum 15:22 traf. Der 17-Jährige bekam mehr Einsatzzeit, auch weil Jan Rohrbach krankheitsbedingt fehlte. „Er spielte mannschaftsdienlich und übernahm eine fehlerfreie Rolle im Angriff“ lautete das positive Urteil seiner Kollegen. Kurz vor Ultimo kochten aufgrund einiger merkwürdiger Pfiffe der Unparteiischen die Emotionen noch einmal etwas hoch und beide Trainer holten sich nacheinander eine Gelbe Karte ab, doch letztlich änderte sich am Ausgang des Spiels nicht mehr viel. Einzig die Höhe des Ergebnisses (28:36) passte sich am Ende dem Verlauf der Partie an. Mit diesem Sieg setzt sich die SG vorläufig im oberen Drittel der Tabelle fest und kann selbstbewusst am 21. Dezember zum Abschluss des Jahres beim Regionalliga-Absteiger DjK Rimpar II antreten. „Für nächste Woche haben wir noch Luft nach oben, können aber auf mehr Repertoire zurückgreifen - mit Harz und mehr Personal“, blickte David Klima schon einmal kurz voraus, bevor er sich auf die mit 190 Kilometern zweitweiteste Heimfahrt der Saison begab.
SG Auerbach/Pegnitz : Martin, Seiffert; Weiß(3), Tannenberger (1), Raß (5), Fleischer (1), Liebig (1), Lux (4), Pankratz (8/1), Podlech (1), Klima (12/3)