EIN KLARER SIEG FÜR AUERBACH
HANDBALLKRIMI: Die SG drängte Bad Neustadt im Heimspiel mit 36:30 weiter Richtung Abstieg.
Harald Weidmann
„Bei Bad Neustadt ist es immer schwer vorherzusagen, wie sie auftreten, da viele bekannte und gute Handballer im Kader vertreten sind. Das Spiel heute hat gezeigt, dass sie individuell nach wie vor gut aufgestellt sind und aus nahezu jeder Position und jeder Situation Tore machen können.“ Diese Einschätzung zeigt, dass auch für Trainer Nicholas Neupert der 36:30 (17:11) Sieg gegen eines der Urgesteine des bayerischen Handballs nicht selbstverständlich war. „Ich denke aber, dass das Teamspiel, das gebundene Spiel auf unserer Seite ausgeprägter war“, so sah er einen Grund für den erneut klaren Sieg seiner Mannschaft.
„Sie haben sehr gute Einzelspieler, aber ihr Zusammenspiel als Team funktioniert nicht immer gut. Vieles läuft über Einzelaktionen“ meinte auch David Klima. Gleichzeitig verwies er aber auch darauf, dass mit Linkshänder Maximilian Drude einer der torgefährlichsten „Rotmilane“ nicht mit nach Auerbach gekommen war. „Sie mussten ihr Spiel fast komplett nach links verlagern, wodurch wir uns auf eine Seite konzentrieren und dort unsere Abwehr verdichten konnten.“ Auch wenn man von Beginn eine Blau-Weiße Defensive sah, die konzentriert zu Werke ging, gelang es den Gästen mit den angesprochenen Einzelaktionen, einige Zeit im Spiel zu bleiben.
Zwischenspurt für Auerbach
Es war Stephan Bruckmayer mit seinem möglicherweise letzten Tor in Blau-Weiß, der in der 15. Minute den vorentscheidenden Zwischenspurt einläutete. Acht Minuten und 8:1 Tore später hatte die SG das Ruder des Spiels übernommen (14:8). Es zeigte sich, dass der HSC nicht in der Lage sein würde, Zählbares aus Auerbach mitzunehmen, um den Abstiegsstrudel zu bremsen. Außerdem waren die Unterfranken ab der 27. Minute durch eine Rote Karte gegen Linksaußen Leon Demmel nach einer unglücklichen Aktion gegen Thomas Raß zusätzlich geschwächt.
„Vor allem in der ersten Hälfte ist wieder Maxim Pankraz mit einem sehr guten Kreisläufer-Spiel zu nennen. Aber auch Thomas Raß, der sich über die Abwehr extrem gut ins Spiel reingearbeitet hat und eine gute Aktion nach der anderen hatte“, lobte Neupert die zwei Spieler, die der ersten Halbzeit ihren Stempel aufdrückten. Auch Jan Rohrbach zeigte wieder einen schwer zu verteidigenden Zug zum Tor. Nachdem beim Stand von 17:11 die Seiten gewechselt worden waren, begann das von David Homa und Oliver Mehl sehr gut geleitete Spiel mit zwei Gästetoren. Die SG tat sich etwas schwer, ins Spiel zu finden.
„Wir haben in der Phase zwar unsere Chancen sehr gut erarbeitet, haben aber zu inkonsequent abgeschlossen“ fasste David Klima die Zeit bis zur 45. Minute zusammen. Zudem ließ man sich auf das hektische Spiel der Gäste ein und stand nicht mehr so sicher in der Abwehr. Bad Neustadt kam Tor um Tor heran und witterte in der 43. Minute beim Stand von 23:21 wieder Morgenluft. „Es macht uns irgendwie aus, dass uns diese Situationen nicht zu sehr beeindrucken“ sagte David Klima. „Seit dem ersten Spieltag haben wir uns oft aus solchen Löchern herausgearbeitet.“
Auch der Trainer war weitestgehend zufrieden. „Wir haben über weite Strecken sehr verantwortungsvoll gedeckt und gegen den Ball gearbeitet.“ Zwei schnelle Tore und der Vorsprung war wieder auf vier Tore angewachsen (25:21). Man ging wieder mit mehr Konsequenz ans Werk und hielt die Spannung im Angriff hoch. Spätestens als in der 55. Minute ihr bester Werfer Nikola Egic für zwei Minuten auf die Bank musste, brach das Spiel der Gäste endgültig ein. Die SG stellte mit drei schnellen Toren die Anzeige auf 35:28 und hatten den verdienten Sieg und die Punkte endgültig in der Tasche. „Ich als Trainer bin nach sechs Siegen in Folge stolz auf die Mannschaft und sehr beeindruckt von der Mentalität, die sie in jedem dieser Spiele gezeigt hat“, so Neupert. „Wir werden die drei kommenden Wochen nutzen, um uns zu regenerieren und uns auf unser nächstes Spiel am 15.03. beim SV Michelfeld einzustellen.“