Spektakel gleich zu Beginn
HANDBALL Die SG Auerbach/Pegnitz holt zum Oberliga-Auftakt beim TV Marktsteft einen Neun-Tore-Rückstand auf.
Harald Weidmann
Eine schwächere erste Hälfte, eine Aufholjagd nach der Pause, eine vergebene, relativ komfortable Führung gegen Ende der Partie und eine gerechte Punkteteilung waren die Zutaten des diesjährigen Aufeinandertreffens der SG Auerbach/Pegnitz und des TV Marktsteft zum Auftakt in die Handball-Oberliga.
Selbst das Ergebnis (31:31) stimmt fast mit dem der vergangenen Saison überein (32:32). Im Vorjahr mit nur acht Feldspielern nach Unterfranken gereist, hatte die SG diesmal zumindest eine etwas vollere Bank zur Verfügung. Ein Blick in den Spielberichtsbogen zeigt aber, dass die Gäste mit einer Mischung aus erster Mannschaft, Alten Herren und Akteuren der Reserve angereist waren. So standen mit Raul Adam und Andreas Deml die beiden Torhüter der AH zwischen den Pfosten und aus der Zweiten war Eduard Pankraz dabei.
Das Spiel verlief dennoch nach dem gleichen Muster wie 2023/24. Der Gastgeber kam deutlich besser ins Spiel und lag nach wenigen Minuten mit 3:1 und nach einer frühen Zeitstrafe gegen David Klima in der fünften Minute mit 4:1 in Front. Das Publikum konnte mehr als zufrieden sein mit seinem Team, denn die „Green Boys“ nutzten die Unsicherheiten der Auerbacher gnadenlos aus und zogen bis zur 14. Minute auf 10:3 davon.
Konsequenter gespielt
Als nach etwas mehr als 16 Minuten die Anzeigentafel auf 13:4 sprang, sah es nach einem Debakel für die Neupert-Schützlinge aus. Erst jetzt schienen die Gäste die Köpfe auszuschalten und sich auf ihre handballerischen Fähigkeiten zu konzentrieren. Die Abwehr agierte aggressiver – an manchen Stellen zu aggressiv für die Schiedsrichter – und im Angriff schloss man konsequenter ab. Drei Tore am Stück waren der Auftakt für eine kaum mehr für möglich gehaltene Aufholjagd.
Als in der 24. Minute zunächst Maxim Pankraz und kurz darauf auch Tizian Podlech für zwei Minuten auf die Bank verbannt wurden und Christoph Wendel einen ersten Strafwurf der Gastgeber vergab, erzielte der an diesem Tag beste Werfer der SG, David Klima, in doppelter Unterzahl das 15:11. Es keimte Hoffnung auf und die Gäste ließen sich selbst von der zweiten Zeitstrafe gegen Klima 30 Sekunden vor der Pause nicht aus dem Rennen werfen. Beim Stand von 18:14 wurden die Seiten gewechselt.
Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Pegnitzer. Simon Fleischer verbüßte gerade eine Zeitstrafe, als das Heimteam seinen zweiten Siebenmeter vergab. Noch hielt der Vorsprung, doch die Gäste wurden immer sicherer. In der 42. Minute war es so weit: Klima gelang der Ausgleich zum 21:21, Franz Lux sorgte kurz darauf gar für die erste Führung (22:23) und nachdem Sebastian Seitz ein drittes Mal einen TV-Strafwurf vergeben hatte, erhöhte Podlech auf 22:24.
Nun brachten sich die „Green Boys“ immer wieder mit Zeitstrafen und verursachten Strafwürfen selbst in Schwierigkeiten. Die SG nutzte ihre Chancen und baute die Führung bis zur 50. Minute aus (23:27). Das Spiel war gedreht und schien zugunsten der Blau-Weißen zu kippen. Die Gäste hielten einen knappen Vorsprung bis zur 57. Minute (29:31).
Zwar wurde Fleischer des Feldes verwiesen, doch Klima bekam kurz darauf die Chance, eine Vorentscheidung zugunsten seiner Farben herbeizuführen. Nach bis dahin vier sicher verwandelten Siebenmetern scheiterte er jedoch und Marktsteft witterte bei noch etwas mehr als zwei Minuten Spieldauer wieder Morgenluft.
Zwei schnelle Tore brachten in der 59. Minute tatsächlich den Ausgleich (31:31). Je eine Auszeit der beiden Teams blieben wirkungslos. Die Punkte wurden gerecht und verdient geteilt. Die Auerbacher durften das Remis angesichts der Zusammensetzung des Teams, des unangenehmen Gegners und der Tatsache, ohne geharzten Ball spielen zu müssen, mit gutem Gewissen als gewonnenen Punkt bezeichnen.
Am Samstag um 18 Uhr steht das erste Heimspiel der Saison an. Zu Gast in der HOH ist mit dem HSV Hochfranken der starke Aufsteiger aus Oberfranken.