Die Zukunft des Esports – wird der Bereich irgendwann den Mainstream erreichen?

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Es ist noch gar nicht so lange her, dass kaum ein Mensch in Deutschland den Begriff Esport gehört hatte. Die neue digitale Sportart war nur in einigen wenigen Ländern (z. B. Südkorea) der Welt bekannt und hatte noch nicht den Sprung in den Westen geschafft. 

Mittlerweile hat sich dies jedoch gewaltig geändert. Der Bereich des Esport hat in den letzten Jahren ein explosionsartiges Wachstum erfahren und ist auch in Deutschland längst etabliert. Es gibt sogar schon zahlreiche Plattformen, in denen auf Esport gewettet werden kann. Oft können sich die Spieler dabei sogar Freispiele oder Gratiswetten sichern und damit kostenlos Esport Wetten betreiben.

Die steigende Beliebtheit von Esport hat natürlich mit dem wachsenden Erfolg von Videospielen zu tun. Bereits heute übersteigen die Einnahmen aus der Videospiel-Branche die gesamten Umsätze aus Film, Fernsehen und Musik zusammen. Im Jahr 2020 wurden mit Videospielen insgesamt über 85 Milliarden Dollar umgesetzt, und die Tendenz geht weiterhin nach oben. 

Mit dem rasanten Wachstum von Videospielen und Esport fragen sich viele Menschen, wo die Reise am Ende hinführen wird. Ist es tatsächlich möglich, dass Esport irgendwann den Mainstream erreicht und genauso populär wird wie „normale“ Sportarten wie Fußball, Basketball oder Formel 1? Oder wird der Bereich immer eine Nische bleiben, die nur für hartgesottene Gamer interessant ist?

 

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Die Anfänge von Esport

Der Begriff Esport bezeichnet das Spielen von Videospielen im Sinne eines Wettbewerbs. Im Prinzip umfasst dies also alle Aktivitäten, bei denen Spieler in einem Videospiel gegeneinander antreten und dabei einen Preis gewinnen können. Heutzutage sind dies vor allem Turniere und Ligen, bei denen es um Sach- oder Geldpreise geht. 

Die Ursprünge des Esport reichen dabei bis in die 1970er Jahre zurück. Bereits bei den ersten Videospielen wie Pong oder Space Invaders, die abgesehen von einzelnen Pixeln weder Grafiken, noch Sound oder gar Gamemusik beinhalteten, wurden verschiedene Wettkämpfe veranstaltet. Normalerweise nahmen an diesen mehrere Spieler teil. Und die Sieger konnten - damals noch relativ kleine - Preise gewinnen, wie zum Beispiel Computerzubehör, Spiele oder ähnliche Dinge.

Mit der Erfindung des Internets wurde auch der Bereich des Esports Mitte der 90er wesentlich populärer. Da die Spieler auf einmal von Zuhause aus gegen andere Spieler aus fremden Ländern antreten konnten, boten sich ihnen ungeahnte Möglichkeiten. Zudem brachten die 90er auch die Möglichkeit, mehrere PCs über LAN zu vernetzen, wodurch auf einmal viel größere Wettbewerbe möglich waren.

In der Folge wurden zahlreiche Mannschaften für Esport gegründet, die in der Szene auch als Clans bekannt sind. Die größten dieser Clans in den 1990ern waren mTw, SK Gaming, Ocrana und fnatic. Mit der Gründung der Electronic Sports League (ESL) wurden zahlreiche Ligen für populäre Videospiele wie Counter Strike, StarCraft und ähnliche gegründet. 

Auch in den meisten Ländern Europas fanden sich viele Spieler, die Esport betrieben. In Deutschland waren zum Beispiel die Clans Ocrana und SK Gaming sehr erfolgreich und konnten unzählige Titel in verschiedenen Spielen gewinnen.

 

Die 2000er: Esport wächst und wächst

In den 2000er Jahren entwickelte sich Esport immer mehr zu einem weltweiten Phänomen. Vor allem in Südkorea wurde der Bereich enorm populär. Bereits im Jahr 2000 fanden in der Hauptstadt Seoul die World Cyber Games (WCG) statt, an denen Spieler und Teams aus der ganzen Welt teilnahmen. Die erfolgreichsten Spieler waren damals in Südkorea bereits genauso prominent wie bekannte Athleten aus traditionellen Sportarten und hatten ganze Scharen von Fans. 

Im Laufe der 2000er wuchs der Bereich des Esport nicht nur in Asien unaufhaltsam weiter, sondern auf der ganzen Welt. Im Jahr 2005 wurde in den USA die CPL World Tour ausgetragen, welche das bis dato größte Esport-Event auf der Welt darstellte. Nach Wettkämpfen in zehn amerikanischen Städten fand das Finale schließlich in New York statt. Dabei wurde der Egoshooter „Painkiller“ gespielt und das Preisgeld betrugt stolze 1.000.000 US-Dollar.

 

Seit einigen Jahren ein großes Geschäft

Den wirklichen Durchbruch schaffte Esports in den 2010er Jahren. In dieser Zeit erfuhr Online-Gaming auf der ganzen Welt ein unglaubliches Wachstum, und Menschen aus allen Kulturen und Lebensbereichen fanden den Weg ins Internet. Vor allem Spiele wie League of Legends, Dota 2, Fortnite und CS GO wurden zu absoluten Megahits, an denen Millionen von Menschen gleichzeitig teilnahmen.

Der Bereich des Esport wuchs genauso schnell weiter, und damit stiegen auch die Preisgelder immer weiter an. Das bisher größte und bekannteste Esport-Turnier der Welt ist das Event „The International“, welches jedes Jahr für das Spiel Dota 2 (Defense of the Ancients 2) ausgetragen wird. Der Preispool wird komplett durch Einkäufe der Spieler finanziert und betrug im Jahr 2018 unglaubliche 25 Millionen US-Dollar. Das Turnier 2018 wurde von der Mannschaft OG gewonnen, die ein Preisgeld von über 11 Millionen Dollar einstreichen konnten.

Bei diesen Summen wird schnell klar, wie viel Geld im Bereich des Esport im Spiel ist. Die besten Spieler verdienen bereits heute so gut wie viele der erfolgreichsten Sportler auf der Welt. Und genau wie Fußballer, Basketballer und Co, verdienen auch die Esportler neben den Preisgeldern der Turniere auch noch durch Sponsorenverträge und andere Aktivitäten ordentlich Geld. 

Zum Beispiel ist das Streamen von Videospielen schon lange ein Bereich, mit dem die Gamer sehr viel Geld machen können. Wer eine große Fangemeinde auf Plattformen wie Twitch oder YouTube hat, der kann alleine damit schnell mal einen sieben- oder sogar achtstelligen Betrag im Jahr verdienen.

 

Was wird die Zukunft bringen?

Im Moment stehen im Bereich des Esport alle Zeichen auf Wachstum. Sowohl die Zahlen der Spieler wie auch die Preisgelder und die Zuschauerzahlen steigen jedes Jahr weiter an. Auch in Deutschland ist der Bereich so populär wie noch nie zuvor und kann sogar schon im Fernsehen auf dem Sender Sport1 verfolgt werden. 

Ob Esport wirklich einmal traditionelle Sportarten wie Fußball überholen wird, steht derzeit allerdings noch in den Sternen. Im Moment ist die Zahl der Gamer, die sich für Esport Wettbewerbe interessieren, noch bedeutend kleiner als die Anzahl der Fußball-Fans. Auch wenn Millionen von Deutschen regelmäßig Videospiele betreiben, wollen nur wenige von ihnen anderen beim Spielen zusehen.

Allerdings kann sich diese Situation in der Zukunft durchaus ändern. Es ist also nicht unmöglich, dass Esport in den nächsten Jahrzehnten irgendwann zum Mainstream wird und von einem Großteil der Bevölkerung verfolgt wird.

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