Feintuning fürs Training - wie digitale Tools das Coaching verbessern können
Erfolgreiches Coaching wird von zwei Säulen getragen: Der Arbeit an der individuellen Entwicklung auf der einen Seite und der Einstellung der Mannschaft auf eine gemeinsame Spielstrategie auf der anderen. Berühmte Trainer haben dafür ihre jeweils eigenen Ordnungssysteme erdacht. Heute gibt es digitale Tools, mit deren Hilfe auch ehrenamtliche Trainer ein perfekt organisiertes Profitraining auf die Beine stellen können.
Beim Trainer laufen unterschiedliche Aufgaben zusammen. Seine verschiedenen Rollen und die damit verbundenen Dinge muss er im Blick behalten. Er muss konkrete Anleitung geben, als Kommunikator arbeiten, beim Spieltag motivieren und zugleich die längerfristige Entwicklung im Blick behalten. Viele Trainer haben Apps entdeckt, die sie für bestimmte Aufgaben nutzen. Ein einzelnes Notizbuch oder ein einzelnes Programm wird den vielfältigen Aufgaben jedoch nicht gerecht. Das Projekt ProSports.Zone hat eine Plattform auf die Beine gestellt, die zahlreiche Anwendungen bündelt. Sie bietet eine umfassende Lösung für die Trainerarbeit, aus der Coaches die passenden Tools auswählen können
Eine digitale Plattform für professionelles Coaching im Leistungssport
Gegründet wurde die Plattform von zwei Menschen, die selbst aus dem Leistungssport kommen. Ronny Wangelin und Alexander Hupe haben die ProSportsZone auf die Beine gestellt. Wangelin ist Fußballtrainer und Inhaber der DFB Elite-Jugend-Lizenz. Seine Stärken liegen in der nachhaltigen Jugendarbeit und in der professionellen Matchvorbereitung. Hupe kommt aus dem Marathonsport und kümmert sich um die technische Seite. Insgesamt bietet die ProSportsZone eine multifunktionale und nutzerfreundliche Seite. Was im Profibereich von einem großen Trainerteam geleistet wird, leistet die App mit Hilfe einer gut durchdachten Technik. Aber in welchen Arbeitsbereichen zahlt sich das aus und worauf sollten aufstrebende Trainer bei der Nutzung solcher Plattformen achten? Zunächst einmal ist es wichtig, dass nicht zu viele Apps gleichzeitig verwendet werden. Die Arbeit mit einer festen Schnittstelle hat sich bewährt. Auf diese Weise vermeidet man Chaos.
Digitale Datenanalyse ist heute in den unterschiedlichsten Lebensbereichen wichtig. Wer sich mit den Möglichkeiten der Programme auseinandersetzt, erkennt eines schnell: Ihre Ergebnisse sind nur so gut, wie die Daten, die ihnen geliefert werden! Beim digital gesteuerten Training im Leistungssport gilt dieser Grundsatz ebenfalls. Es ist wichtig, Spielerakten anzulegen und kontinuierlich Informationen in diese einzupflegen. Der Überblick über die geleisteten Trainingseinheiten, die Auswertung von Wettkampfsituationen und individuell verabredete sportliche Ziele fließen in diese ein. Auf ProSportsZone können digitale Spielerakten angelegt werden. Spiele können mit Hilfe der Technik schnell ausgewertet werden, so dass die Ergebnisse direkt bereitstehen und ins Coaching einfließen.
Individuelles, flexibles und motivierendes Training
Über die Plattform lassen sich Videoanleitungen zur Trainingsanleitung ablegen. Der Coach kann diese einmal aufsetzen und beliebig oft einsetzen. Auf der anderen Seite können die Spieler zeitlich flexibel auf diese zugreifen. Die Plattform lässt sich von einem normalen Smartphone aus abrufen. Die Mannschaft erhält damit eine umfassende Unterstützung. Auch Verabredungen sollten festgehalten und klar terminiert werden. Spieler müssen ein Ziel vor Augen haben und einen Zeitpunkt, bis zu dem sie dieses erreichen möchten. Digitale App behalten langfristige und kurzfristige Ziele gleichermaßen im Blick und führen den Spielern vor Augen, was sie schon erreicht haben.
Damit wäre ein weiterer wichtiger Punkt der Plattform angesprochen. Indem sie einen graphischen Überblick über persönliche Leistungen zeigt, führt sie den Erfolg des Trainings vor Augen. Ähnlich wie bei Computerspielen oder Sprachlernprogrammen arbeiten die Spieler an ihrer auf sportliche Weise daran, ihre "Streak" beizubehalten. Im Vergleich mit Mannschaftskollegen zeigt sich, wer am härtesten trainiert oder die größten Leistungssprünge macht. In der Bildungsforschung wird diese Art der spielerischen Motivation heute als "Gamification" bezeichnet. Gerade in der Arbeit mit jungen Leistungssportlern zeigt sich, wie nützlich diese Art von Begleitung ist. Sie fördert die Verstetigung von Trainingsgewohnheiten und sorgt dafür, dass Menschen am Ball bleiben.
Multimediale Ansprache und effektive Organisation
Digitale Tools können das persönliche Training begleiten, aber nicht ersetzen. Indem sie Organisationsarbeit abnehmen, lassen sie dem Trainer mehr Zeit für andere Aufgaben. Vor allem das individuelle Training und die effektive Nachbesprechung von Spielen sind hierbei von Bedeutung. Wesentliche Momente aus der Nachbesprechung können festgehalten und auf der Plattform abgelegt werden. Über Videodatenbanken lassen sich auch Sequenzen aus Spielen der Gegner ablegen. Das Einstellen einer Mannschaft auf eine bestimmte Spielstrategie wird dadurch erheblich erleichtert. Manche Trainer greifen zudem auf Praxisbeispiele berühmter Sportler und wichtiger Vorbilder zurück oder binden Momente aus dem aktuellen Profisport ein.
Zu guter Letzt bietet die Plattform Kalenderfunktionen, über die sich Spieltermine und andere Dinge ablegen lassen. Im Idealfall sollten diese Termine nicht in der Luft hängen. Sie können mit konkreten Trainingszielen in Verbindung gebracht werden. Auf diese Weise wird das Training perfekt auf den nächsten Wettkampf ausgerichtet. Im Nachgang kann dieser ausgewertet werden. Insgesamt lassen sich damit langfristige Entwicklungsprozesse abbilden und professionell begleiten. Das Training wird somit auf eine empirische Datenbasis gestellt. Im Amateursport fehlt es oft an einer solchen evidenzbasierten Arbeit. Mit der richtigen digitalen Unterstützung ist sie ohne Mehraufwand leistbar.